Kostenfalle multiresistente Keime im Krankenhaus

Eine Infektion mit multiresistenten Erregern (MRE) erhöht die stationären Behandlungskosten um bis zu 10.000 Euro. Kostentreibend dabei ist vor allem der notwendige verlängerte Aufenthalt der Patienten im Krankenhaus zur Behandlung der Infektion.

Berlin, 01. Dezember 2013 (IGES Institut) - Dies zeigt eine Analyse von Routine-Daten nach § 21 KHEntgG (Krankenhausentgeltgesetz) von 27 deutschen Krankenhäusern aus dem Jahr 2011, die das IGES Institut und IMC clinicon auf dem 24. Kongress der Vereinigung europäischer Krankenhausmanager (European Association of Hospital Managers, EAHM) vorgestellt haben. Die Untersuchung entstand in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Diagnostika-Hersteller Cepheid.

Statistiken zufolge werden in Deutschland jährlich rund 120.000 Mal multiresistente Keime entdeckt oder manifeste Infektionen diagnostiziert. Experten gehen zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.

In der Analyse kam es in 3,1 Prozent aller ausgewerteten DRG-Fälle mit MRE zu den erhöhten Fallkosten. Die Mehrkosten unterschieden sich dabei unwesentlich voneinander und waren unabhängig davon, ob eine entsprechende Behandlung in einer speziellen Isolationsstation oder in einer normalen Krankenstation mit besonderen Isolationsmaßnahmen erfolgte.

Einfluss auf die Höhe der Mehrkosten hat jedoch der Zeitpunkt der Entdeckung von MRE: Je später sie nachgewiesen werden, desto höher werden die zusätzlichen Kosten vor allem durch die notwendige Isolation der Betroffenen, Arzneimittel und konsekutive längere Krankenhausaufenthalte. Besonders stiegen die Kosten, wenn mehr als 72 Stunden vergingen, bevor das (positive) Ergebnis der Testung auf multiresistente Keime vorlag. Wenn eine moderne real-time rapid PCR-Technologie zum Einsatz kam, konnten entsprechende Patienten deutlich früher isoliert werden als mit konventioneller Infektionsdiagnostik: Hieraus resultierten vor allem geringere Behandlungskosten, aber auch geringere Wiederaufnahmeraten.