Automatisierung im Straßenverkehr: mehr Diskurs über Sicherheit und Verbraucherrechte nötig

Automatische Fahrerassistenzsysteme werden bereits stärker genutzt, als es den meisten Autofahrern bewusst ist. Offen ist, welcher Grad der Automatisierung sich kurz- bis mittelfristig durchsetzen wird. Unstrittig ist, dass sich zunehmende Automatisierung auf das Sicherheitsniveau im Straßenverkehr auswirken wird. Herausfordernd bleiben Fragen der Datensicherung und der Verbraucherrechte.

Berlin, 18. Januar 2017 (IGES Institut) - Das ist ein Fazit der Fachtagung „Zunehmende Automatisierung im Straßenverkehr – Chancen und Risiken für die Verkehrssicherheit“, die das Forum Verkehrssicherheit des Landes Brandenburg in Potsdam veranstaltet hat.

„Wissensdefizite, Vorbehalte und sogar Ängste wirken derzeit einer rationalen Debatte über die Chancen der nicht mehr aufzuhaltenden Automatisierung des Straßenverkehrs entgegen“, sagt Christoph Gipp, IGES-Geschäftsführer und zugleich Leiter der Lenkungsgruppe „Mensch und Umwelt“ des Forums Verkehrssicherheit, in der das Thema weiter vertieft wurde.

Dabei berge die Automatisierung und Digitalisierung insbesondere auch Potenziale, um künftig Mobilität und Versorgung im ländlichen Regionen zu sichern. Dies kann etwa im Zusammenspiel mit dem öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in absehbarer Zeit bis hin zum Einsatz vollautomatisierter Fahrzeuge entwickelt werden.

Wichtig sei es daher, besser über die Chancen und Risiken der Automatisierung aufzuklären, so Gipp. So sollten die Menschen assistierende Anwendungen leichter selbst testen können. Eine zentrale Rolle käme dabei den Fahrschulen, Fahrzeughändlern, dem Fahrzeugverleih, aber auch relevanten Institutionen einzelner Zielgruppen wie Seniorenverbänden oder Krankenkassen etwa für den Bereich der Gesundheitsmobilität zu, schlugen die Teilnehmer der Lenkungsgruppe vor. Auf der anderen Seite sei aber auch mehr Wissen über die Bedürfnisse der Menschen in diesem Bereich nötig.

Das Forum Verkehrssicherheit

Das Forum Verkehrssicherheit ist ein freiwilliger Zusammenschluss verschiedener regionaler Institutionen und Experten. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit in Brandenburg weiter zu erhöhen. Mit der Leitung einer von drei themenspezifischen Lenkungsgruppen des Forums engagieren sich IGES-Experten mit ihrem Fachwissen ehrenamtlich in der Verkehrssicherheitsarbeit des Landes Brandenburg.