Bis zu fünf Busanbieter auf gut nachgefragten Strecken

Der Fernbusmarkt wächst weiter ungebremst. Alleine zwischen August und Oktober sind elf zusätzliche Linien hinzugekommen, ein Plus von sieben Prozent auf insgesamt 170 Linien. Bei den klassischen Städte-Fernbuslinien waren es sogar 16 Prozent auf 129 Linien.

Berlin, 07. Oktober 2013 (IGES Institut) - Das zeigt die aktuelle Fassung der regelmäßig aktualisierten Marktstudie „IGES Kompass Mobilität – Fokus Fernbus". Die unabhängige Studie analysiert den Fernbusmarkt seit seiner Liberalisierung zum Jahresbeginn.

Für die Bundesbürger wächst somit das Angebot an wöchentlichen Fahrtenpaaren, also Hin- und Rückfahrten, die im Vergleich zum Vormonat um 365 auf bereits mehr als 4.000 zulegten, ein Plus von zehn Prozent. Dies beinhaltet Fahrtenpaare bei Flughafenanbindungen, touristischen Linien sowie klassischen Fernbuslinien, die alleine betrachtet sogar um 26 Prozent zunahmen.

Bedarf an Mobilitätsalternativen besteht

„Die zweistelligen Wachstumszahlen auf dem Busmarkt belegen, wie groß der Bedarf an regelmäßigen und bezahlbaren Mobilitätsalternativen zu Privatauto, Flugzeug und Fernzug ist. Besonders wichtig sind dabei vor allem die Anbindungen von Mittel- und Großstädten, denen bisher attraktive Bahnangebote fehlten“, sagt Christoph Gipp, Studienautor und Bereichsleiter Mobilität am Forschungs- und Beratungsinstitut IGES.

Die Zunahme der Verbindungen verschärft den Wettbewerb. So gibt es etwa auf der Linie Berlin/Dresden bereits fünf parallel anbietende Unternehmen. Zwischen Berlin und Hamburg sieht es ähnlich aus, wo derzeit vier und ab November ebenfalls fünf Anbieter um die Kunden werben.

Marktanteile der Anbieter sind in Bewegung

Bewegungen im Wettbewerb zeigen sich auch durch die Verschiebung der Marktanteile, wo aktuell gemessen an angebotenen Fahrplankilometern der Anbieter Meinfernbus mit rund 43 Prozent noch vor den Bussen der DB AG (ca. 25 Prozent), Flixbus (ca. 12 Prozent) und city2city (ca. 7 Prozent) das umfangreichste Angebot bietet. „Auch der Eintritt von starken Wettbewerbern wie der Marke ADAC Postbus wird den Markt weiter beleben, wovon vor allem die Kunden durch noch mehr attraktive Reiseangebote und Preise profitieren werden“, sagt Gipp.

Entscheidend für nachhaltiges Wachstum und Akzeptanz des Transportmittels Fernbus bleibt aber, wie attraktiv das Reisen im Bus und die dazu gehörigen Infrastrukturen an Haltepunkten und Busbahnhöfe künftig gestaltet werden. „Nach wie vor ist in vielen Städten die Situation noch nicht zufriedenstellend etwa mit Blick auf den Wetterschutz oder Informationen zu Abfahrtzeiten oder zum Betriebszustand wie Verspätungen“, betont Verkehrsexperte Gipp.