Studie zur Nutzung von Nomadic Devices beim Autofahren

Die Studie im Auftrag der Europäischen Kommission untersucht die rechtlichen Rahmenbedingungen in den EU-Mitgliedstaaten bei der Nutzung von Nomadic Devices beim Autofahren und schätzt Auswirkungen dieser Geräte auf das Verkehrsverhalten der Fahrer und die Verkehrssicherheit ab.

Berlin, 18. August 2010 (IGES Institut) - Die Verbreitung sogenannter „Nomadic Devices“ - beispielsweise Handys, MP3 -Player, oder portable Navigationsgeräte – hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Diese Geräte, die Informations-, Kommunikations- und/oder Unterhaltungsfunktionen bieten, werden vermehrt auch von Autofahrern während des Fahrens genutzt.

Zunahme im Gebrauch von Nomadic Devices

Im Rahmen einer durch die Europäische Kommission beauftragten Studie haben das IGES Institut, die Universität Leeds sowie das European Transport Safety Council untersucht, wie die Straßenverkehrsgesetze der verschiedenen EU-Mitgliedstaaten die Nutzung von Nomadic Devices während der Fahrt regeln und welche rechtlichen Regelungen und Sanktionen in den Staaten existieren. Zudem wurde im Rahmen einer Nutzerbefragung (UK, Polen, Schweden und Italien) untersucht, in welchem Umfang Autofahrer diese Geräte während der Fahrt nutzen und wie sie die Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit einschätzen.

Straßenverkehrsrechtliche Regelungen im europäischen Vergleich

Die Studie zeigt extreme Unterschiede bei den rechtlichen Rahmenbedingungen - sowohl zwischen den EU-Mitgliedstaaten als auch zwischen der Gerätenutzung. Während Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung in nahezu allen Staaten mit Geldstrafen zwischen 11 EUR (Litauen) und 200 EUR (Spanien) sanktioniert wird, unterliegt die Handynutzung in Schweden keinem Verbot.

Die Nutzerbefragung zeigte u.a., dass Autofahrer am ehesten die rechtlichen Regelungen bei der Nutzung von Handys während der Fahrt kannten. Hingegen sind vielen Fahrern die Regelungen zur Nutzung von Navigationsgeräten nicht bekannt, wenngleich diese Geräte am häufigsten während des Autofahrens genutzt werden.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass straßenverkehrsrechtliche Regelungen einen eher geringen Einfluss auf das Verhalten der Fahrer haben. So gaben Autofahrer aus Staaten mit relativ strengen Regelungen zur Nutzung von Navigationsgeräten und MP3-Playern an, diese Geräte trotzdem beim Fahren zu verwenden. Auch das Schreiben von SMS am Steuer ist in Staaten mit explizitem rechtlichen Verbot ähnlich verbreitet wie in Ländern ohne rechtliche Regelung.