Pflege

Rund 4,1 Millionen Menschen sind in Deutschland pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Dabei wird die Zahl gesundheitlich eingeschränkter und hilfsbedürftiger Menschen in den kommenden Jahren aufgrund des demografischen Wandels weiter steigen. Ihre Versorgung zu sichern, ist daher zu einer der zentralen gesundheitspolitischen Aufgaben geworden. Dies spiegelt sich seit der Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1995 als neu geschaffene fünfte Säule der Sozialversicherung in zahlreichen Folgegesetzen wider. Herausforderungen bleiben die Finanzierung der Pflegeleistungen sowie drohende Versorgungslücken, weil Pflegekräfte und Pflegeeinrichtungen fehlen.

Studie zeigt Effizienzpotenziale in der ambulanten Pflege

12.02.22 Erfahrungen im Ausland und die Forschung zeigen Möglichkeiten einer koordinierteren und effizienteren ambulanten Pflege. Eine Forschungsarbeit des IGES Instituts im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit macht deutlich, wie Deutschland von diesen Erkenntnissen profitieren könnte.

Wie brandenburgische Pflegestützpunkte dem steigenden Beratungsbedarf begegnen können

23.09.21 Beratungsangebote ausbauen, Bekanntheit stärken und Vernetzung fördern – so könnten die Pflegestützpunkte in Brandenburg künftig noch umfassender und zielgerichteter beraten. Zwar sind die Nutzer mit den bestehenden Beratungsstellen zufrieden. Doch erfordert die in Brandenburg in den kommenden Jahren besonders starke demografische Alterung einen regional angepassten Ausbau der Beratungsangebote für die Bevölkerung.

Expertise: wie kognitive Ressourcen und psychosoziale Gesundheit bei Pflegeheimbewohnern gestärkt werden können

30.08.21 Mit dem Präventionsgesetz im Jahr 2015 erhielten die Pflegekassen den Auftrag, Leistungen zur Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen zu erbringen. Zwei Handlungsfelder für diese Leistungen sind die Förderung kognitiver Ressourcen und der psychosozialen Gesundheit von Bewohnerinnen und Bewohnern. Das IGES Institut hat nun eine Expertise veröffentlicht, welche bestehende Angebote und Ansätze zur Förderung kognitiver Ressourcen und der psychosozialen Gesundheit von Bewohnerinnen und Bewohnern stationäre Pflegeeinrichtungen beschreibt. Sie kann als Grundlage für die Entwicklung von Leistungen zur Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen genutzt werden.

Studie zur Telepflege: Experten fordern dringenden Ausbau

15.07.21 Telepflege spielt in der Pflegepraxis bisher kaum eine Rolle. Dabei sehen neun von zehn Fachleuten im Einsatz neuer Kommunikationstechnologien in der Pflege eine große Chance, Pflegebedürftige und ihre Familien, aber auch Pflegekräfte selbst, besser zu unterstützen und zu entlasten. Vor allem das Telemonitoring sollte mehr genutzt werden. Allerdings ist der Markt für telepflegerische Anwendungen unübersichtlich und Telepflege als pflegerische Leistung bisher nicht sozialrechtlich verankert. Zudem hemmen die mangelhafte technische Infrastruktur und Netzabdeckung ihren Einsatz.

Zukunft der Pflege: Experten fordern Pflege-Innovationsfonds

20.03.21 Deutschland braucht ein innovationsfreundlicheres Klima in der ambulanten Pflege. Nur so können der wachsende Pflegebedarf und der Pflegekräftemangel bewältigt werden. Zwar gibt es bereits viele auch unternehmerische Ideen, die jedoch zu oft ausgebremst werden. Nötig sind vor allem eine flexiblere und leistungsgerechtere Vergütung sowie eine gezielte finanzielle Förderung neuer kreativer Pflegeansätze, etwa durch einen „Pflege-Innovationsfonds“. Erforderlich es ist zudem, die Rolle der ambulanten Pflege weiterzuentwickeln: weg von kleinteiligen Einzelleistungen hin zu ganzheitlicher Versorgungsplanung und -steuerung.

Erprobung der neuen Qualitätsprüfung in der ambulanten Pflege abgeschlossen

18.03.21 Die Weiterentwicklung der Qualitätssicherung in der ambulanten Pflege hat einen weiteren entscheidenden Schritt genommen. Der Pilotversuch mit einem neuen Verfahren der Qualitätsprüfung und der Darstellung der Ergebnisse ist abgeschlossen. Danach ist das neue Prüfverfahren grundsätzlich gut durchführbar. Allerdings zeigt sich auch, dass der Wechsel von dem bisherigen zu dem neuen Prüfverfahren eine große Herausforderung darstellen wird. Das vom Qualitätsausschuss Pflege mit der Pilotierung beauftragte IGES Institut hat 26 Empfehlungen formuliert, wie das Prüfverfahren modifiziert werden könnte.

Technikeinsatz in der Pflege: etwas Licht und noch viel Schatten

23.10.20 Erstmals zeigt eine Studie umfassend, wie es aktuell um den Technikeinsatz in der Pflege in Deutschland steht. Erfolge sind danach vor allem im Bereich Verwaltung und Organisation von Pflegeeinrichtungen zu verzeichnen, aber bisher kaum bei direkten pflegerischen Tätigkeiten. Völlig unterentwickelt ist zudem der digitale Austausch mit Ärzten. Zwar sehen viele Einrichtungen den Bedarf einer weiteren Technisierung der Pflege. Mit Blick auf den erwarteten Nutzen sind sie hingegen skeptisch. Als Hemmnisse für mehr Digitalisierung nennen sie Finanzierungsprobleme, den noch unzureichenden Reifegrad technischer Lösungen oder auch den hohen Zeitaufwand für die Einführung neuer Technik.

Prävention bei Pflegebedürftigen: Hausärzte und Pflegeberatung sollten mehr unterstützen

19.06.20 Gesundheitsförderliche und präventive Maßnahmen wirken bis ins hohe Lebensalter positiv, egal wann damit begonnen wird. Dies gilt auch für Pflegebedürftige und ist unabhängig von bereits bestehenden Krankheiten. Selbst hohe Pflegegrade oder starke kognitive Einschränkungen bedeuten kein Hindernis für Angebote zur Gesunderhaltung. Problem ist jedoch, ältere Menschen in Kontakt mit derartigen Präventionsangeboten zu bringen. Vor allem Hausärzte und auch die Pflegeberatung sollten dabei eine stärkere Rolle spielen.

Befragung: Pflegebedürftige bewerten Pflegeberatung positiv

03.07.20 Immer mehr Pflegebedürftige kennen und nutzen das Angebot einer Pflegeberatung durch die gesetzlichen Pflegekassen. Mehr als 90 Prozent der Nutzer dieses kostenlosen Beratungsangebots sind damit sehr zufrieden. Auch die Pflegeberater bewerten die Beratung als wirksam.

Prävention: Bewegungsberater sollen in Pflegeeinrichtungen aktiv werden

08.05.20 Speziell qualifizierte Personen sollen künftig Seniorenheime dabei beraten und unterstützen, wie sie einen bewegungsfreundlichen Alltag für die Bewohnerschaft gestalten und so deren Gesundheit fördern können.

Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff: Praxisleitfaden soll Wandel in der Pflege weiter voranbringen

24.02.20 Die Umstellung auf den vor drei Jahren neu eingeführten Pflegebedürftigkeitsbegriff schreitet gut voran. Das zeigen die Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation, die das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) beauftragt hat. Ein begleitend entwickelter Praxisleitfaden soll die pflegerische Neuausrichtung weiter fördern. Er richtet sich an Pflegeeinrichtungen und Pflegekräfte.

Digitalisierung der Pflege steht auch in Japan noch am Anfang

06.02.20 Japan gilt gemeinhin als Technologie-Vorzeigeland. Der Bereich roboterunterstützte Pflege ist in dem asiatischen Land allerdings weit weniger entwickelt als erwartet. Der Technikeinsatz im Pflegealltag in Japan ist ähnlich wie in Deutschland eher noch Wunsch als Realität. Ursachen sind in beiden Ländern organisatorische Hemmnisse, Akzeptanz- und Finanzierungsprobleme sowie mangelndes Wissen über praxistaugliche technische Lösungen. Was in Deutschland bisher fehlt, ist vor allem eine klare Vision über die künftige Rolle moderner Assistenzsysteme in der Pflege. Zudem müssen entsprechende Innovationen konsequenter die Nutzerperspektive berücksichtigen.

Kurzzeitpflege: bessere Versorgung durch mehr Personal und fachlichen Austausch

21.01.20 Mehr Personal und strukturierter fachlicher Austausch in Kurzzeitpflegeinrichtungen verbessern die Versorgungsqualität besonders betreuungsintensiver Pflegegäste. Das zeigt sich vor allem beim Überleitungsmanagement und bei der Behandlungspflege nach Aufnahmen aus dem Krankenhaus oder aus häuslichen Krisensituationen. Kurzzeitpflegegäste mit diesen Aufnahmeanlässen erfordern deutlich mehr Betreuungszeit als andere.

Studie zeigt Ausmaß des Mangels an Kurzzeitpflegeplätzen in Bayern

06.12.19 In Bayern gibt es zu wenig Kurzzeitpflegeplätze. Pflegebedürftige und ihre Familien, aber auch Einrichtungen selbst spüren die belastenden Folgen dieses Mangels täglich. Dabei steigt der Bedarf aufgrund des demographischen Wandels weiter. Prognosen zeigen, dass im Freistaat in zehn Jahren zwischen 4.200 und 5.400 Kurzzeitpflegeplätze benötigt werden, darunter bis zu 4.100 zweckgebundene, nur für Kurzzeitpflege vorgesehene Plätze. Das ist mehr als das Fünffache des aktuellen Platzangebots an fixen Kurzzeitpflegeplätzen.

Nachwuchsmangel: in zehn Jahren fehlen in München 2.100 Pflegekräfte

19.08.19 An Münchner Kliniken gibt es bereits aktuell zu wenig Pflegekräfte. Diese Situation wird sich in den kommenden zehn Jahren weiter zuspitzen. Prognosen zufolge werden dann rund 2.100 Pflegekräfte zusätzlich fehlen, um freiwerdende Stellen nachzubesetzen. Erschwerend kommt der künftig steigende Pflegebedarf der Münchner hinzu, eine Folge des demographischen Wandels.

Experte: Pflege-Bürgerversicherung ist kein Allheilmittel

08.05.19 Zusammenlegung der sozialen und privaten Pflegeversicherung zu einer Pflege-Bürgerversicherung nein, mehr innovative private Vorsorge und bei Bedarf mehr Steuerzuschüsse ja – so bewertet der IGES-Geschäftsführer Dr. Martin Albrecht aktuell politisch diskutierte Vorschläge zur zukünftigen Finanzierung der Pflegeversicherung.

Pflegestützpunkte beraten höchst unterschiedlich

26.04.19 Ratsuchende in Pflegefragen finden je nach Wohnort ein sehr unterschiedliches Beratungsangebot vor. Die meisten Bundesländer haben dafür zwar sogenannte Pflegestützpunkte errichtet, doch deren Anzahl variiert regional sehr. Die Beratungsstellen sind außerdem vielerorts personell zu gering ausgestattet und setzen die gesetzlichen Vorgaben, auch mit Blick auf ihren Vernetzungsauftrag, sehr unterschiedlich um. Experten raten daher dazu, mehr bundesweit verbindliche Standards für die Arbeit der Pflegestützpunkte zu entwickeln.

Prognose: geplante Beitragssatzerhöhung in der Pflegeversicherung ist ausreichend

26.11.18 Die geplante Beitragssatzerhöhung sichert Hochrechnungen zufolge die Finanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung wie anvisiert bis ins Jahr 2022. Sie schafft finanzielle Spielräume für verbesserte Leistungen und mehr Pflegekräfte, wie es der aktuelle Koalitionsvertrag der Regierungsparteien vorsieht.

Studie: zu wenig Plätze in der Kurzzeitpflege in NRW

06.03.18 In mehr als jedem zweiten Kreis oder jeder zweiten kreisfreien Stadt in Nordrhein-Westfalen gibt es zu wenig Kurzzeitpflegeplätze. Zwar scheint das derzeitige Gesamtangebot noch zu funktionieren, um bei Pflegebeginn, nach Klinikaufenthalten oder in besonderen Situationen die häusliche Betreuung zu überbrücken. Doch die Nachfrage wird steigen. Zugleich nimmt die Zahl reiner Kurzzeitpflegeplätze in NRW seit Jahren ab. Experten empfehlen daher, Kurzzeitpflegeeinrichtungen finanziell besserzustellen.

Fehlende Vernetzung im Gesundheitswesen hemmt digitale Pflege

30.11.17 Drei von vier Pflegediensten dokumentieren noch nicht elektronisch. Als Gründe nennen sie vor allem die Pflicht, weiterhin auf Papier und somit doppelt zu dokumentieren, sowie die generell geringe Vernetzung im Gesundheitswesen.

Neue Pflegedokumentation bald auch für die Tages- und Kurzzeitpflege

16.12.16 Teilstationäre Pflege und Kurzzeitpflege werden immer wichtiger für die ambulante Versorgung. Die Zahl der Senioren, die Angebote der Tagespflege nutzen, steigt Statistiken zufolge jährlich um 13 Prozent. Eine besondere Herausforderung ist die Dokumentation in diesem Bereich. Doch Erleichterungen nahen. Sie werden auf Basis des Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation entwickelt.

Berufliche Chancen von Flüchtlingen und Migranten in der Altenpflege

29.09.16 In den kommenden 15 Jahren werden in Deutschland Studien zufolge 100.000 bis 200.000 Pflegekräfte fehlen. Besonders die Altenpflege ist betroffen. Möglichkeiten, Flüchtlinge und Migranten für diesen Pflegebereich zu qualifizieren, zeigt eine aktuelle Broschüre.

Demographischer Wandel: Masterpläne für Kommunen nötig

02.09.16 Der demographische Wandel wird das bereits bestehende Stadt-Land-Gefälle weiter verstärken. Ländliche Regionen sollten daher im Zentrum der Anstrengungen stehen, die Deutschland künftig demographiefest machen.

Nächste Runde bei der Einführung der neuen Pflegedokumentation

20.08.15 Die Umstellung auf eine neue Pflegedokumentation geht in die nächste Phase: Geschulte Multiplikatoren tragen ihr Wissen weiter.

Qualitätsperspektiven für die Kurzzeitpflege

18.11.14 Um die Position der Kurzzeitpflege weiter zu stärken, hat IGES im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit ein Anforderungsprofil speziell für die Übergangspflege entwickelt. Auf Grundlage dieser Studienergebnisse diskutierten Expertinnen und Experten über die Entwicklungsperspektiven der Kurzzeitpflege. Praxisorientierte Lösungen, zielgerichtete Vorschläge und ein effektiver Erfahrungsaustausch mit und zwischen Kurzzeitpflegeeinrichtungen waren das primäre Ziel unserer Fachtagung.

Erstmals Qualitätskriterien für die Kurzzeitpflege entwickelt

01.11.13 Mit dem Ziel, eine qualitativ hochwertige Kurzzeitpflege als wichtiges Leistungsangebot zur Stärkung der pflegerischen ambulanten Versorgung zu etablieren, haben Wissenschaftler des IGES Institut ein Anforderungsprofil für die Kurzzeitpflege entwickelt. Diese für Deutschland erstmals formulierten Kriterien entstanden im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit.

Weisse Liste nun auch mit umfassender Pflegeheimsuche

08.01.12 Das Internetportal Weisse Liste, das Patienten bei der Suche nach Gesundheitsanbietern hilft, unterstützt nun auch bei der Pflegeheimauswahl. Das IGES Institut entwickelte hierfür ein unabhängiges Beratungs- und Auswahlinstrument in Form einer Checkliste.

IGES evaluiert den Einsatz zusätzlicher Betreuungskräfte in Pflegeheimen

08.12.11 Das IGES Institut hat die seit 2008 bestehende Möglichkeit, zusätzliche Betreuungskräfte in Pflegeheimen einzusetzen, untersucht. Auftraggeber war der GKV-Spitzenverband. Ergebnis: Das neue Tätigkeitsfeld wird entsprechend den gesetzlichen Vorgaben umgesetzt.