Finanzielle Auswirkungen und typische Formen des Wechsels von Versicherten zwischen GKV und PKV

Autoren: Martin Albrecht, Guido Schiffhorst, Christian Kitzler

In Deutschland ist der Markt für Krankenversicherungen segmentiert. Neben dem gesetzlichen Krankenversicherungssystem (GKV), dem knapp 90% der Bevölkerung angehören, gibt es ein System privater Krankenversicherungen (PKV). Nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen besteht eine Wahlmöglichkeit zwischen beiden Systemen.

Die Versicherungsprinzipien der beiden Systeme unterscheiden sich fundamental voneinander. Eine über die eigentliche Krankenversicherunge hinausgehende Umverteilung in der GKV einerseits und die risikoadjustierte Prämienbemessung andererseits machen es insbesondere für junge, alleinstehende Personen mit hohem Einkommen attraktiv, sich für eine private Krankenversicherung zu entscheiden. Eine systematische Abwanderung solcher versicherungstechnisch guten Risiken führt zu finanziellen Belastungen des GKV-Systems. Der Gesetzgeber hat mehrfach versucht, durch regulatorische Eingriffe die Abwanderung aus der GKV in die PKV zu beschränken - so auch mit dem jüngst in Kraft getretenen GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz.

Die vorliegende Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Wechsel zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung in ihrer Gesamtwirkung zu einer finanziellen Belastung des GKV-Systems führen. Auf Basis der Daten des Sozioökonomischen Panels für den Zeitraum der Jahre 2000 bis 2004 wurde eine Belastungshöhe von jahresdurchschnittlich rund 750 Mio € ermittelt.

Albrecht / Schiffhorst / Kitzler: Finanzielle Auswirkungen und typische Formen des Wechsels von Versicherten zwischen GKV und PKV,
2007, 111 S., Broschiert, ISBN 978-3-8329-2885-8


aus: Herausgeber: Prof. Dr. Norbert Klusen, Andreas Meusch Beiträge zum Gesundheitsmanagement, Bd. 18 Nomos