Budgets in der sozialen Pflegeversicherung

Im Rahmen eines Modellvorhabens zum trägerübergreifenden Budget für pflegebedürftige Menschen erarbeitet das IGES im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes Handlungsempfehlungen für die praktische Implementierung in Deutschland.

Berlin, 30. April 2010 (IGES Institut) - Hintergrund des Modellvorhabens ist ein Bundestagsbeschluss aus dem Jahr 2008, der vorsieht, eine veränderte Einbindung der sozialen Pflegeversicherung in das persönliche (trägerübergreifende) Budget zu erproben. Das Persönliche Budget ermöglicht behinderten Menschen, die gleichzeitig pflegebedürftig sind, anstatt traditioneller Dienst- und Sachleistungen eine Geldsumme zu erhalten. Sie erhalten damit größere Dispositionsspielräume in Bezug auf Art und Zusammensetzung ihrer Unterstützungsleistungen.

Budgets in der sozialen Pflegeversicherung

Das neue Modellprojekt "Budgets in der sozialen Pflegeversicherung" baut auf zwei bereits in den Jahren 2003 bis 2008 durchgeführten Modellprojekte "Pflegebudget" und "Integriertes Budget" auf und wird über den Zeitraum der nächsten 4,5 Jahre geplant und umgesetzt werden. Das IGES Institut hat in diesem Modellprojekt die Durchführung der ersten beiden Phasen übernommen.

Auswirkungen auf das Versorgungssystem und den Versorgungsalltag

In Phase 1 "Erfahrungen und Erkenntnisse" wird zunächst eine Literaturrecherche zu Strukturen und Prozessen bei der Ausführung des Persönlichen Budgets und deren Auswirkungen auf das Versorgungssystem und den Versorgungsalltag von pflegebedürftigen Menschen im In- und Ausland durchgeführt. Die Ergebnisse der Literaturrecherche werden um Einschätzungen von (inter)nationalen Experten ergänzt.
In Phase 2 "Handlungsempfehlungen" werden aufbauend auf die Ergebnisse der Phase 1 Empfehlungen für die praktische Implementierung von "Budgets in der sozialen Pflegeversicherung" abgeleitet. Hinsichtlich rechtlicher Fragen wird das IGES Institut dabei durch die Anwaltssozietät K&L Gates unterstützt.

Die Handlungsempfehlungen sind Grundlage der Phase 3 (Praktische Implementierung) und Phase 4 (Evaluation der praktischen Implementierung), die direkt im Anschluss an die ersten beiden Phasen, voraussichtlich ab dem 2. Quartal 2011, durchgeführt werden sollen.