Gesundheitskosten durch HPV-assoziierte Krebserkrankungen

14. ISPOR-Kongress, 2011 in Madrid

Berlin, 05. November 2011 (IGES Institut) - Kopf-, Hals- und Analkarzinome durch humane Papillomaviren (HPV) verursachen in Deutschland mit 107 Millionen Euro jährlich ähnlich hohe Krankheitskosten wie der ebenfalls HPV-assozierte Gebärmutterhalskrebs (143 Millionen Euro). 69 Prozent der Kosten entstehen dabei durch männliche Patienten.

Das geht aus einer in ihrer Form ersten Krankheitskosten-Analyse für HPV-assozierte Kopf-, Hals- und Analkarzinome hervor, die IGES-Wissenschaftler auf dem 14. ISPOR-Kongress (International Society for Pharmacoeconomics and Outcomes Research) 2011 in Madrid präsentiert haben.

Kopf- und Halskarzinome vor allem bei Männern diagnostiziert

Aufgetrennt nach Art der Karzinome lösen HPV-assoziierte Kopf- und Halskarzinome den Berechnungen zufolge mit 78,2 Millionen Euro den größten Anteil der Kosten aus. Analkarzinome tragen mit 28,7 Millionen Euro zu den Kosten bei. Während die Kosten für Kopf- und Halskarzinome zu 80 Prozent durch männliche Patienten entstehen, sind es bei den Analkarzinomen mit 62 Prozent vor allem weibliche Betroffene.

In die retrospektive Querschnittstudie flossen Daten aus fünf verschiedenen Quellen ein, die Informationen über stationäre Behandlungen, Rehabilitation und Krankschreibungen geben.
Referenz war das Jahr 2008. Die Studie soll die bisher dünne Datenlage über die Kosten von Kopf-, Hals- und Analkarzinomen in Deutschland verbessern. 16 bis 72 Prozent der Kopf- und Halskarzinome gehen dabei auf eine Infektion mit HP-Viren zurück, bei den Analkarzinomen sind es 84 Prozent.

Die Studie entstand im Auftrag des pharmazeutischen Unternehmens Sanofi Pasteur MSD.