IGES Institut evaluiert die unabhängige Patientenhilfe

Über fünf Jahre hinweg untersucht das IGES Institut, inwieweit die neue, bundesweite Patienten- und Versichertenberatung Ratsuchenden hilft, sich besser im Gesundheitswesen zu orientieren. Auftraggeber ist der GKV-Spitzenverband.

Berlin, 10. Juni 2011 (IGES Institut) - Ende des vergangenen Jahres lief die insgesamt zehnjährige Modellphase für eine unabhängige Patientenberatung aus. Aufgrund einer zum 01. Januar 2011 in Kraft getretenen gesetzlichen Neuregelung des § 65b SGB V fördert der GKV-Spitzenverband für einen Zeitraum von fünf Jahren den Regelbetrieb einer Einrichtung, die Verbraucher und Patienten in gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen bundesweit qualitätsgesichert und kostenfrei informiert und berät. Den Zuschlag hierfür erhielt Anfang des Jahres die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) Die UPD ist ein Verbund unabhängiger Beratungsstellen, Gesellschafter sind der Sozialverband VdK Deutschland e.V., der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. und der Verbund unabhängige Patientenberatung e.V.

Evaluation über fünf Jahre

IGES wurde vom GKV Spitzenverband beauftragt, das neue Regelangebot über die gesamte Laufzeit zu evaluieren. Im Kern der Evaluation steht die Beratungsqualität, insbesondere die fachliche Korrektheit, Zugänglichkeit und Unabhängigkeit der Beratungen. Darüber hinaus hat die Evaluation zu berücksichtigen, dass die Verbraucher- und Patientenberatung als ein niedrigschwelliges, thematisch breit aufgestelltes Angebot eingerichtet werden soll, das sich in die bestehende Beratungslandschaft einfügt.

Defizite aus Patientensicht erkennen

Zudem soll die Evaluation dem Umstand Rechnung tragen, dass dem neuen Regelangebot neben der Information und Beratung von Versicherten und Patienten im Gesundheitswesen auch eine Rückmeldefunktion zukommt. So soll die neutrale und unabhängige Verbraucher- und Patientenberatung dazu dienen, Erkenntnisse aus der Beratungstätigkeit in die Organisation der Versorgungsabläufe zurückfließen zu lassen. Die Dokumentation und Auswertung von Beratungsanlässen soll künftig wichtige Anhaltspunkte liefern, um frühzeitig Defizite im Gesundheitswesen aus Sicht der Betroffenen zu identifizieren.

Bericht an Beauftragten der Bundesregierung

Die Evaluation hat daher das wichtige Ziel, die neutrale und unabhängige Verbraucher- und Patientenberatung in ihrer Funktion als Seismograph für Problemlagen im Gesundheitswesen zu unterstützen. In diesem Zusammenhang hat sie – in enger Abstimmung mit der unabhängigen Verbraucher- und Patientenberatung - die regelmäßige Berichterstattung an die oder den Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sicherzustellen.