Höchstwerte beim Krankenstand in 2023

Der Krankenstand unter Beschäftigen bleibt auffällig hoch. Er lag im Jahr 2023 wie bereits im Vorjahr bei 5,5 Prozent. Ursache waren vor allem Atemwegserkrankungen, die im Vergleich zu 2022 nochmals häufiger zu Arbeitsausfällen führten. Auch psychische Erkrankungen nahmen erneut zu.

Berlin, 19. Januar 2024 (IGES Institut) - Das geht es aus den jährlichen Analysen der DAK-Gesundheit zum Krankheitsgeschehen in der Arbeitswelt hervor. Dafür wertete das IGES Institut im Auftrag der Krankenkasse die Daten von 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus dem Jahr 2023 aus. Demnach hatten im vergangenen Jahr zwei von drei Beschäftigten mindestens eine Krankschreibung.

Kurzzeit-Krankschreibungen werden sichtbarer durch eAU

Ein Krankenstand von 5,5 Prozent bedeutet, dass an jedem Tag durchschnittlich 55 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben waren. Eine Krankschreibung dauerte im Durchschnitt zehn Tage. Das ist rund ein Zehntel kürzer als im Vorjahr. Ursache dafür ist ein größerer Anteil von Kurzzeit-Fällen. Diese fallen durch das 2022 eingeführte, elektronische Meldeverfahren, der eAU, nun vermehrt auf. So wurden etwa doppelt so viele Krankschreibungen mit einer Dauer bis zu drei Tagen registriert als noch in 2021.

Besonders zugenommen haben Fehltage bei jüngeren Erwerbstätigen, während sie bei älteren zurückgingen. In der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen etwa stiegen die Fehltage um neun Prozent. Auch dies lässt sich durch den vermehrten Anteil von Kurzzeit-Fällen erklären, die auf eher leichtere Erkrankungen zurückzuführen sind, von denen in der Regel jüngere Menschen mehr betroffen sind. „Die eAU und dadurch verbesserte Meldequalität haben für Analysen einen hohen Wert, weil sie genauere Einblicke in das Krankheitsgeschehen in der Arbeitswelt ermöglichen“, sagt die Bereichsleiterin „Reporting und Analysen“ und Leiterin der Analysen für die DAK am IGES Institut, Susanne Hildebrandt.

7,4 Prozent mehr Fehltage durch psychische Erkrankungen

Die meisten Fehltage lösten Atemwegserkrankungen mit 415 Fehltagen je 100 Versicherte aus: ein Plus von 4,4 Prozent. An zweiter Stelle standen Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems mit 373 Fehltagen je 100 Versicherte, gefolgt von psychischen Erkrankungen mit 323 Fehltagen, die um 7,4 Prozent zulegten.

Berufsgruppen waren unterschiedlich stark betroffen: Besonders hoch war der Krankenstand in der Altenpflege (7,4 Prozent) und bei Kita-Beschäftigten (7,0 Prozent), am niedrigsten bei Berufstätigen im Bereich Informatik und Kommunikationstechnologie (3,7 Prozent).