Untersuchung zur sozioökonomischen Situation von Personen mit Erwerbsminderung

Zu den Aufgaben der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) gehört die Einkommenssicherung im Fall der Invalidität. Seit dem Gesetz zur Reform der Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit im Jahr 2001 sowie im Zusammenhang mit der Heraufsetzung der Altersgrenze für den regulären Rentenbezug wird befürchtet, dass die GRV diese Aufgabe – wenn überhaupt – nur noch unter erschwerten Bedingungen erfüllen kann. Über das gegenwärtige Ausmaß der sozioökonomischen Situation erwerbsgeminderter Personen gibt es kaum empirisch fundierte Erkenntnisse.

Angesichts des vor diesem Hintergrund bestehenden Forschungsbedarfs hat das IGES Institut mit Förderung des Forschungsnetzwerks Alterssicherung (FNA) der Deutschen Rentenversicherung Bund Daten des sozioökonomischen Panels (SOEP) für den Zeitraum der Jahre 2000 bis 2004 ausgewertet.

Ein zentrales Ergebnis dieser Analyse folgt aus dem Vergleich der Einkommenssituation vor und nach dem erstmaligen Bezug einer Erwerbsminderungsrente. Demnach wurde auf Personenebene bei Invalidität in der überwiegenden Zahl der Fälle zwar keine ökonomische Statussicherung erreicht; die Erwerbsminderungsrenten der GRV leisteten jedoch einen bedeutenden Beitrag zur Armutsvermeidung.

Darüber hinaus ermöglichte der sozioökonomische Haushaltsverbund den erwerbsgeminderten Personen mehrheitlich eine Statussicherung im Invaliditätsfall. Dabei konnten sich die Haushalte mit niedrigem Einkommen deutlich verbessern, während die Haushalte mit einem höherem Einkommen überwiegend Einkommensverluste hinnehmen mussten.

Die Studie kann gegen einen Unkostenbeitrag direkt bei der Deutschen Rentenversicherung Bund bestellt werden::

Albrecht, Martin; Loos, Stefan; Schiffhorst, Guido 2007: Sozioökonomische Situation von Personen mit
Erwerbsminderung. Eine Analyse auf Basis von SOEP-Daten, in: Deutsche Rentenversicherung,
10 / 2007: 621 - 640.