Modellvorhaben zur Sicherung von Versorgung und Mobilität in der Region Bautzen-Görlitz startet

Derzeit starten in mehreren Regionen Deutschlands Modellvorhaben zur Sicherung der künftigen Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen. In der Region Bautzen-Görlitz bildete eine Konferenz unter Moderation des IGES Instituts den öffentlichen Projektauftakt. Mehr als 100 Akteure aus Städten und Gemeinden sowie aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft erörterten dabei die Ziele und Möglichkeiten des Vorhabens.

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Berlin, 26. August 2016 (IGES Institut) - Hintergrund ist das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ausgeschriebene Modellvorhaben „Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen“. Insgesamt 91 vom demographischen Wandel besonders betroffene Regionen konnten am Wettbewerb des BMVI teilnehmen. Die Landkreise Bautzen und Görlitz gehören zu den 18 ausgewählten Bewerberregionen, die über einen Zeitraum von rund zweieinhalb Jahren mit je bis zu einer halben Million Euro bei der Umsetzung ihrer Projektideen gefördert werden.

Ziel ist es, in den Modellregionen innovative Konzepte zu erarbeiten, um auch bei anhaltendem demografischem Wandel wichtige Angebote der Daseinsvorsorge, der Nahversorgung und der Mobilität zukünftig zu sichern. Dies soll standortplanerische als auch verkehrsplanerische Ansätze beinhalten.

Vorgesehen ist es, so genannte „Kooperationsräume“ zu entwickeln, in denen Einrichtungen der Daseinsvorsorge gebündelt und gemeinsam genutzt werden können. Ferner sollen darauf ausgerichtete Mobilitätsangebote geschaffen werden: vom klassischen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wie Bus oder Bahn bis hin zu neuen Angeboten wie Car-Sharing, Bürger- und Rufbussen oder Mitfahrplattformen. Im Rahmen des Modellvorhabens Bautzen-Görlitz ist zudem als investives Projekt eine Koordinierungsstelle für Mobilität und Standortentwicklung geplant.

Bürger sollen sich an zahlreichen Stellen einbringen

Das Modellprojekt will neben den Kommunen und Dienstleistern aus den Bereichen Mobilität und Versorgung vor allem die Bürger und damit künftige Nutzer entsprechender Angebote ausdrücklich einbeziehen. „Der Erfolg des Vorhabens wird sich am Ende daran messen lassen müssen, ob Lösungen durch die Bevölkerung auch angenommen werden. Eine Einbindung von Anfang an ist somit unbedingt gewollt“, erläuterte Christoph Gipp, Geschäftsführer des Berliner IGES Instituts, das im Auftrag beider Landkreise das Projektmanagement und den Beteiligungsprozess unterstützt.

„Beide Landkreise stehen vor ähnlichen Herausforderungen und befassen sich seit geraumer Zeit intensiv mit dem demografischen und strukturellen Wandel und den Möglichkeiten der Gestaltung. Die Teilnahme am Modellvorhaben birgt für unsere Region eine enorme Chance, gute Ansätze und bestehende Kooperationen gemeinsam mit Bürgern und vielfältigen Akteuren weiter zu vertiefen und auch nachhaltig zu etablieren“, unterstrich Birgit Weber, Beigeordnete des Landkreises Bautzen die Intention für das landkreisübergreifende Projekt.

Nach der Auftaktkonferenz sind als nächste Schritte regionale Workshops in den beiden Landkreisen geplant, um dort die Bürger und vorhandene lokale Initiativen einzubinden. Im Anschluss sollen Pilotregionen gefunden werden, um mögliche Lösungen anhand der ganz konkreten Situationen zu erarbeiten.