Begleitforschung zum Morbi-RSA startet

Eine neue Begleitforschung soll den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich analysieren und Vorschläge für eine weitere Erhöhung der Chancengleichheit im Kassenwettbewerb machen. Wissenschaftler werten dabei die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren aus und entwickeln datenbasiert Alternativen.

Berlin, 22. Januar 2016 (IGES Institut) – „Der weiterentwickelte Risikostrukturausgleich innerhalb der GKV gehört zu den gravierendsten sozialpolitischen Veränderungen der vergangenen Jahre. Es ist daher dringend geboten, seine finanziellen und wettbewerblichen Folgen genau anzuschauen“, sagt der IGES-Geschäftsführer, Dr. Karsten Neumann.

Genau das ist das Ziel einer jüngst gestarteten, in Folgen angelegten Begleitforschung zum morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA). Initiiert hat diese ein Verbund aus mehreren Betriebs-, Ersatz- sowie Innungskrankenkassen. Wissenschaftlich umgesetzt wird sie von einem Team aus Experten des IGES Instituts und den beiden Gesundheitsökonomen Professor Gerd Glaeske (Universität Bremen) und Professor Wolfgang Greiner (Universität Bielefeld).

Daten von zwei Millionen Versicherten ausgewertet

Die Expertengruppe hat nun eine Erstausgabe der „Begleitforschung zum Morbi-RSA“ vorgelegt und darin eine umfassende Untersuchung über die Bedeutung der Krankheitsauswahl für das Ausgleichsystem vorgelegt. In dieser Analyse mit Daten von rund zwei Millionen Versicherten aus dem Jahr 2013 untersuchen sie die Methodik, nach der die derzeit 80 Erkrankungen für den Morbi-RSA ausgewählt werden.

Betrachtet werden acht alternative Verfahren unter anderem danach, ob sie umsetzbar, manipulationsresistent und transparent sind oder die Risikoselektion durch Krankenkassen verhindern. In Sinne eines unvoreingenommenen Vorgehens wurden auch Verfahren getestet, die sich sehr grundlegend vom Status quo unterscheiden. Für jedes Verfahren erfolgte eine simulierte, vollständige Berechnung des resultierenden RSA. Zudem wurden die Ergebnisse nach Zielgenauigkeit und anderen Kriterien bewertet.

Redaktioneller Hinweis: In dem zum Herunterladen angebotenen Gutachten wurden Korrekturen vorgenommen. Es wurde daraufhin erneut auf die Internetseite eingespielt.