Befragung: Mütter wünschen sich schnellere Rückkehr in den Job

Mütter kehren nach einer Geburt im Durchschnitt nach gut eineinhalb Jahren wieder in den Beruf zurück oder planen dies so. Jede zweite beginnt dabei in Teilzeit mit im Mittel rund 24 Wochenstunden. Knapp zwei Drittel von ihnen wären jedoch bereits früher oder mit mehr Arbeitsstunden eingestiegen, hätten sie dies organisatorisch realisieren können.

Berlin, 03. Juni 2014 (IGES Institut) - Das geht aus einer Befragung des IGES Instituts im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hervor. Dabei wurden Frauen interviewt, die zwischen 2008 und 2010 ein Kind bekommen hatten.

Danach hindern jede fünfte Mutter fehlende Betreuungsmöglichkeiten daran, schneller und umfassender (wieder) erwerbstätig zu sein. 16 Prozent hätten flexiblere Arbeitsbedingungen geholfen. Weitere 16 Prozent hatten überhaupt keinen passenden Arbeitsplatz. Allerdings ist für 31 Prozent die getroffene Planung persönlich in Ordnung, da sie ausreichend Zeit haben wollten, ihr Kind selbst zu betreuen.

Einen deutlich früheren Zeitpunkt beim (Wieder-)einstieg wählten selbstständige Mütter nach durchschnittlich knapp einem Jahr. Mit den meisten Stunden starten Mütter, die bereits vor Geburt in Vollzeit tätig waren und Mütter mit einem monatlichen Haushaltseinkommen von weniger als 2.000 Euro brutto (durchschnittlich rund 28 bzw. 26 Wochenstunden)

Mehr Elterngeldmonate der Männer hätten Mütter früher wieder arbeiten lassen

Einen besonderen Blick warfen die IGES-Wissenschaftler dabei auch auf die rund 1,4 Millionen (wieder) berufstätigen Frauen, die in fester Partnerschaft lebten - mit oder ohne Trauschein. Bei mehr als 100.000 wäre der Einstieg in den Job eher oder umfangreicher erfolgt, wenn mit ihrem Partner eine andere Aufteilung zwischen Familie und Beruf möglich gewesen wäre oder er im Rahmen des Elterngeldes Partnermonate zur Betreuung des oder der Kinder genommen hätte.

Und dennoch: Gut jede zehnte Mutter mit festem Partner kehrt in den ersten Jahren nach der Geburt zunächst nicht in den Beruf zurück oder plant auch nicht konkret, dies zu tun. In 15 Prozent dieser Fälle ist dies darauf zurückzuführen, dass sich allein der Mann um den Lebensunterhalt kümmert und dies bewusst so verabredet wird, zeigte die Studie. Familien entscheiden sich für dieses Lebensmodell vor allem, wenn der Lebenspartner oder Ehemann Vollzeit arbeitet und die Familie über ein relativ hohes Einkommen verfügt.

Die IGES-Wissenschaftler untersuchten auch, inwieweit bestimmte ehe- und familienbezogene - auch derzeit nicht existierende - Leistungen berufliche Entscheidungen der Mütter beeinflussen und eine Rückkehr in den Beruf unterstützen würden. So wollten sie wissen, ob - hypothetisch betrachtet – eine finanzielle Unterstützung für eine Haushaltshilfe in Höhe von 50 Euro Frauen hilft, Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bekommen. Die Befragung zeigte dies. Denn Mütter würden mit dieser Leistung nach einer Geburt im Durchschnitt einen Monat früher wieder berufstätig werden.