Experten: Innovationsfonds als Exzellenzinitiative gestalten

Die Auswahl der Förderprojekte des geplanten Innovationsfonds sollte durch ein unabhängiges Expertengremium erfolgen. Nur das garantiere, dass die Wahl der besten Vorschläge frei von Partikularinteressen oder Proporzregeln erfolge, heben IGES-Experten in einem Eckpunktepapier zur Ausgestaltung des Innovationsfonds hervor.

Berlin, 10. Juni 2014 (IGES Institut) - Dieses Vorgehen habe sich beispielsweise bereits bei den Exzellenzinitiativen oder Wettbewerben zwischen Gesundheitsregionen bewährt, heißt es in dem im "Monitor Versorgungsforschung“ veröffentlichten Papier. Die Kriterien, nach denen dieses Gremium entscheidet, sollte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) orientiert an den Interessen der Patienten und Versicherten vorgeben.

  Weiter plädieren die IGES-Wissenschaftler dafür, mit dem Fonds vor allem innovative Prozesse zu fördern, da es für Produktinnovationen bereits entsprechende Verfahren gebe. Unterstützt werden sollten nur zusätzliche Leistungen als Ergänzung zu den Regelleistungen. Die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Mittel für Versorgungsforschung sollten nach gleichen Antrags- und Auswahlprozessen vergeben werden, aber nicht für die Evaluation von Projekten umgewidmet werden.

Offenheit gegenüber Themen und Ideengebern gefordert

Ideen für Innovationsprojekte sollte den Autoren zufolge jeder Akteur im Gesundheitswesen einbringen dürfen, damit keine guten Vorschläge verloren gehen. Zudem sei es nicht nötig, den Fonds auf bestimmte Themen einzugrenzen. Jedoch sollten bei der Auswahl der Projekte Kriterien wie Prävalenz der betroffenen Bevölkerung sowie das Ausmaß von Versorgungsdefiziten eine Rolle spielen. Sektorenübergreifend angelegt müssten die Vorhaben dabei nicht zwingend sein. Auch ist eine Kombination mit einem Selektivvertrag sei nicht nötig, so die Autoren.

„Der Innovationsfonds bietet große Chancen, bessere Versorgung zu entwickeln, wenn er als echte Exzellenzinitiative verstanden wird, wenn Mut zu neuen Ideen, kreativer Freiraum sowie ein strenges, faires und unabhängiges Auswahlverfahren zusammenkommen“, lautet das Fazit der Autoren.