IGES auf dem Deutschen Kongress für Versorgungsforschung

Mit einem umfangreichen Programm haben Wissenschaftler des IGES Instituts auch in diesem Jahr am Deutschen Kongress für Versorgungsforschung teilgenommen.

Berlin, 9. Oktober 2015 (IGES Institut) - Im Mittelpunkt der Vorträge und Posterpräsentationen standen dabei vor allem Ergebnisse aus der Analyse von Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Routinedaten).

So stellten IGES-Versorgungsforscher eine Methodik vor, um Menschen mit chronischen Rückenschmerzen zu identifizieren, die von einer Multimodale Schmerztherapie (MMT) profitieren können. Die Erkenntnisse sollen eine bessere Versorgungsteuerung ermöglichen. Ferner präsentierten sie Ergebnisse aus Untersuchungen über die Versorgungssituation älterer Rheuma-Patienten, etwa zur Inanspruchnahme von Pflegeleistungen, aber auch zu entstehenden Behandlungskosten.

Ein weiterer Themenschwerpunkt war der Bereich ambulante Versorgung und Bedarfssteuerung. Anhand eines entwickelten Bedarfsindex zeigten IGES-Experten, wie der ambulante Versorgungbedarf regional besser bestimmt werden kann, um so die Bedarfsplanung mehr am wirklichen Bedarf der Menschen zu orientieren. Die empirische Grundlage dieses Index sind Daten zur regionalen Morbidität und sozioökonomischen Situation, die nicht unmittelbar aus dem gegenwärtigen Versorgungsgeschehen abgeleitet werden.

Ein anderer Beitrag beschäftigte sich mit der Frage, ob Lücken in der ambulanten Versorgung zu vermeidbaren Notfallbehandlungen in Krankenhäusern führen. Dabei geht es um Diagnosen, bei denen Krankenhausaufenthalte durch eine effektive und rechtzeitige ambulante Versorgung verhindert werden können (ambulant-sensitive Krankenhausfälle, ASK).

Der Deutsche Kongress für Versorgungsforschung 2015 (DKFV) fand vom 7. Bis 9. Oktober in Berlin statt. Er stand unter dem Motto „Systeminnovationen für eine bessere Gesundheit!?“ und wird vom Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V ausgerichtet.

Themen der IGES-Beiträge auf dem DKVF 2015:

  • Charakterisierung und Identifikation der potentiell von einer multimodalen Schmerztherapie profitierenden Patienten auf Basis von GKV Routinedaten
  • Rheuma und Alter: Routinedatenanalyse zur Pflegebedürftigkeit und Arzneimittelversorgung von Patienten über 65 Jahre mit rheumatischen Erkrankungen
  • Ressourcenverbräuche und Kosten im Zusammenhang mit Rheumatischen Erkrankungen im Alter in Deutschland
  • Regionale Unterschiede von Krankenhaushäufigkeiten bei ambulant-sensitiven Konditionen
  • Nachvollziehbare Bedarfskennzahlen? Konzepte und Indikatoren zur Abbildung des Versorgungsbedarfs